Der Schwur by Astrid Vollenbruch

Der Schwur by Astrid Vollenbruch

Autor:Astrid Vollenbruch [Vollenbruch, Astrid]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co. KG
veröffentlicht: 2013-04-04T22:00:00+00:00


Drei Verschwörer

»Und was jetzt?«, fragte Melanie.

Sie saßen zu dritt in Sonjas Zimmer: Sonja und Melanie auf dem Bett, Darian auf dem Stuhl am Schreibtisch. Da es den »Hell’s Devils« nach kurzer Wartezeit zu langweilig geworden war, hatten sie sich auf ihren Mofas davongemacht, und die drei waren zu Fuß nach Hause gegangen und hatten die Räder geschoben.

Darian war ein seltsamer Gast. Er schaute sich in Sonjas Zimmer die Pferdefotos, den Computer und ihre alten Spielsachen an, und obwohl klar war, dass er all diese Dinge nicht kannte und zum Teil nicht einmal ihren Zweck erriet, stellte er keine Fragen. Er schien beschlossen zu haben, sich nur noch auf das Notwendigste zu konzentrieren.

»Wir müssen Nachtfrost finden«, sagte er. »Und dann muss Sonja zurück nach Parva.«

»Und was ist mit dir?«, fragte Sonja beklommen. »Du kannst doch nicht hierbleiben!«

»Warten wir ab, ob Nachtfrost mich noch auf seinem Rücken duldet«, erwiderte er. »Nebenherlaufen kann ich jedenfalls nicht.«

»Es tut mir leid«, murmelte sie.

»Ach was! Es ist ja nicht deine Schuld! Wahrscheinlich hast du das Beste getan, was in dem Moment zu tun war.«

»Aber ich kann doch nicht einfach nach Chiarron reiten! Sie erwarten doch dich! Die lassen mich gar nicht rein!«

»O doch, das werden sie. Falls Nachtfrost mich mitnimmt, gehen wir zusammen. Falls nicht, gebe ich dir ein Erkennungszeichen. Damit kommst du auf jeden Fall durch das Tor.«

»Aber zuerst müssen wir Nachtfrost gefunden haben«, warf Melanie ein. »Kannst du ihn nicht irgendwie aufspüren? Durch Magie oder so?«

Darian schüttelte den Kopf. »Ich hab’s schon versucht. Entweder ist die Magie hier schwächer als zu Hause, oder Nachtfrost ist zu weit weg. Ich bin hier halb taub und halb blind – es gibt keine Verbindung zur Erde. Eure Welt fühlt sich tot an und es gibt keine Geister. Als hätte sich die Göttin aus allem zurückgezogen.« Er verzog ein wenig das Gesicht. »Das ist kein gutes Gefühl. Es macht mir Angst.«

Sonja verstand nicht so recht, was er damit meinte, und etwas anderes war ihr jetzt auch wichtiger. »Du meinst, in eurer Welt könntest du ihn finden?«

»Ich könnte zumindest die ungefähre Richtung herausfinden. Aber dazu bräuchte ich das Amulett. Und da ich es nicht mehr anfassen kann, hilft uns das nicht weiter.«

»Was könnte das Amulett denn tun?«, fragte Melanie.

»Es könnte mir sagen, wo ich suchen muss.« Nachdenklich blickte Darian Sonja an. »Du könntest es selbst versuchen.«

»Ich?« Sonja musste lachen. »Hör mal, hier ist es nicht wie in Parva! Hier gibt es keine Magie!«

Er blieb ganz ruhig. »Dann erklär mir mal, warum alle außer dir sich die Finger verbrennen, wenn sie das Amulett anfassen wollen. Diese Magie ist auf jeden Fall noch da. Also müssten wir sie auch nutzen können.«

Sonja starrte ihn an. »Das ist nicht dein Ernst. Ich soll irgendwelche Magie – äh – zaubern können?«

»Versuche es, dann finden wir es heraus.«

Sie schaute zu Melanie hin, aber die Freundin zuckte nur mit den Schultern. »Es ist nicht verrückter als alles andere.«

»Also gut.« Sonja fischte das Amulett wieder aus der Tasche und schaute es ein wenig misstrauisch an. »Und was soll ich tun?«

»Nimm es in die Hand, halte es hoch und konzentriere dich.



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